Ein Forschungsaufenthalt in den USA

Das FL2 Gebaeude des National Center of Atmospheric Research (NCAR) in Boulder, USA
Das FL2 Gebäude des National Center of Atmospheric Research (NCAR) in Boulder, USA | Bild: Johannes Horak

NCAR

Allgemeines

NCAR steht für „National Center for Atmospheric Research“ und wird im englischen „en-car“ ausgesprochen. Der NCAR Standort an dem ich die drei Wochen verbrachte nennt sich „NCAR Foothills Lab“ und befindet sich im Nordosten Boulders. Die eingebettete Karte zeigt den genaueren Ort:

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Forschungsschwerpunkte hier sind hier unter anderem das Klima, Meteorologie und Wetter, Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Umwelt, und noch einige mehr.

Wikipedia bietet dazu einen netten Überblick und zeigt auch auf, wie sich NCAR in die US Amerikanische Forschungslandschaft eingliedert.

Der Arbeitsplatz

IMG_20160503_151301Für die Dauer meines Aufenthaltes bekam ich mein eigenes Büro zur Verfügung gestellt. Um keine falschen Hoffnungen zu wecken – es handelt sich um ein Cubicle in einem Großraumbüro. Da schrillen vielleicht zunächst die Alarmglocken, allerdings war es immer sehr ruhig und angenehm – für länger andauernde Gespräche werden üblicherweise die vorhandenen Besprechungsräume aufgesucht. Tageslicht bekommt man allerdings nicht viel ab, man verbringt den Tag unter Neonlicht.

Die Ausstattung des Arbeitsplatzes war sehr gut, angefangen bei Selbstverständlichkeiten wie einem Computer auf dem eine Debian Distribution lief, über ein eigenes Telefon sowie ein Whiteboard (mit funktionierenden Stiften!). Zusätzlich gabs noch mehr als genug Tischfläche um Raum für Bücher und Notizen zu haben, sowie verschließbare kleine Kästchen. Auch ein Regal fand an einer Wand noch Platz. Die Basis für produktives Arbeiten ist somit definitiv vorhanden.

Mein Cubicle für die Dauer von drei Wochen am NCAR
Mein Cubicle für die Dauer von drei Wochen am NCAR

Auch als ich später einen zusätzlichen Rechner benötigte stellte dies kein Problem dar. Eine Anfrage beim Support und kurz danach wurde dieser auch schon eingerichtet. Die Arbeitsumgebung und Atmosphäre am NCAR ist sehr gut.

Die Arbeit

Am ersten Tag erhielt ich als erstes eine kleine Begrüßungsmappe mit Informationen für Besucher am NCAR. Diese bestand aus relevantem zum Computersystem und zum Institut selbst. Danach gings zur Pforte wo ein Foto von mir gemacht wurde, welches sich schließlich auf einer temporären Besucherkarte wiederfand. Mit dieser erhält man einerseits in der Cafeteria Rabatt, andererseits kommt man damit überhaupt erst ins Gebäude. Eventuell muss man sie vorzeigen wenn man an der Pforte noch nicht bekannt ist und sich damit als Mitarbeiter bzw. zugangsberechtigt auszuweisen.

Bei meinen Arbeiten wurde ich auf bestmögliche Weise von meinem Gastgeber unterstützt. In Besprechungen, bei Fragen die aufkamen und in allen wissenschaftlichen Belangen fühlte ich mich immer wie ein vollwertiges Mitglied des Instituts behandelt, die Rahmenbedingungen waren also bestens.

Dies schlug sich auch darin nieder, dass ich die für den Aufenthalt selbstgesteckten Ziele noch übertreffen konnte. Nach Abschluss der drei Wochen konnte ich ICAR (das neu entwickelte Model welches der Grund für meinen Aufenthalt war) selbstständig kompilieren, konfigurieren und anwenden. Zusätzlich war es mir möglich noch einige Skripte zu programmieren, die Modell-Eingabedaten automatisch aus den von mir verwendeten Basisdaten generiert. Da noch ausreichend Zeit war konnte ich sogar den Code von ICAR besser kennenlernen.

Während all dieser Einarbeitungszeit war es absolut kein Problem zum direkt neben meinem Cublicle befindlichen Büro meines Gastgebers zu gehen und jederzeit Fragen zu stellen oder über bestimmt Aspekte des Modells zu diskutieren. So gingen die Arbeiten deutlich effizienter voran als anders möglich.

Fahrradverleih

Mein Rad für die Dauer meines Aufenthaltes - Isidore.
Mein Rad für die Dauer meines Aufenthaltes – Isidore.

Für Besucher oder Pendelfahrten zwischen NCAR Standorten gibt es vom Institut zur Verfügung gestellte Fahrräder genannt Blue Bikes. Die relevanten Informationen finden sich auf der zuvor verlinkten Homepage. Eine Vorabreservierung ist nicht möglich, vergeben wird auf first-come first-serve Basis. Maximal kann man ein Rad für 4 Wochen ausborgen. Die Räder selbst sind teilweise recht mitgenommen, werden aber regelmäßig gewartet.

Grundsätzlich kommt man an, findet sich im Büro ein und mailt dann die notwendigen Formulare (siehe Website des Blue Bike Programms) an die zuständige Person. Dann sieht man sich um und gibt seine favorisierten Räder an (diese sind zur Unterscheidung jeweils nach Tornados benannt und stehen direkt vorm Eingang des Foothills Lab Gebäudes 2), teilt diese der/dem Verantwortlichen mit und – normalerweise – findet sich dann entweder ein Zahlenschlosscode im Email Posteingang oder ein Schlüssel an der Pforte. Auch nachträgliches Wechseln ist kein Problem, in meinem Fall war das Rad zu klein und zusätzlich riss dann auch noch die Kette.

Helme können ebenfalls ausgeborgt werden, Licht ist allerdings selbst mitzubringen (ich hatte eine starke Stirnlampe mitgebracht).

Tipps und Informationen zum Radfahren in Boulder finden sich auf Seite 4 dieses Berichts.

Verpflegung

Am NCAR gibt es eine eigene, kleine, Cafeteria welche von 11:30 bis 13:30 Essen anbietet. Vor-, Haupt und Nachspeise – alles unter einem Dach, inklusive Salatbar. Als vorübergehender Besucher muss man an der Kassa bar bezahlen und erhält aber wie alle anderen Mitarbeiter gegen Vorweis des temporären Ausweises eine Ermäßigung von 10%. Im Schnitt kann man mit 10-12$ für ein Mittagessen rechnen, das umfasst dann zB. Salat und Suppe oder Salat und Hauptspeise.

Beispiel für ein Mittagsmenü am NCAR
Beispiel für ein Mittagsmenü am NCAR

In den Büroräumen gab es eine kleine Küche in der auch eine Filterkaffeemaschien stand. In meinem Fall war die Vereinbarung, dass ich (wie sonst meist auch üblich) einfach für jeden getrunkenen Kaffee einen Strich unter den Namen des Gastgebers mache.

Ansonsten befinden sich in direkter nähe keine Restaurants oder Supermärkte, eine längere Fahrt mit dem Rad (15+ Minuten) wäre notwendig. Es gibt jedoch die Möglichkeit selbst mitgebrachtes Essen mittels Mikrowelle aufzuwärmen.

Johannes Horak
Johannes Horak hat sein Physikstudium an der Universität Wien mit Schwerpunkt Quantennanophysik abgeschlossen. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Ernst-Mach-Institut auf dem Gebiet der Laser-Materie Wechselwirkung. Von Dezember 2015 bis Juni 2020 war er an der Universität Innsbruck tätig und beschäftigte sich mit der feineren Auflösung von globalen Klimamodellen in Gletscherregionen. Beginnend mit Juni 2020 arbeitet er für die Stadt Linz als Stadtklimatologe.

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